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Momlife Blog

Wie finde ich den richtigen Kindergarten?

13. März 2018

Es kommt mir vor wie gestern. Das können doch unmöglich schon ACHT Monate gewesen sein? Ich kann euch sagen, beim zweiten Kind ist die Zeit noch schneller vergangen als beim ersten. Und wir haben gelernt. Unter anderem, dass man sich wenn man einen bestimmten Kindergarten oder Kinderkrippe im Auge hat, tatsächlich schon schwanger, spätestens aber kurz nach der Geburt, beim Kindergarten seiner Wahl anmelden bzw. vorstellen sollte.

Soweit so gut, das weißt du wahrscheinlich schon, wenn du diese Seite gefunden hast. Und wahrscheinlich stehst du auch nicht nur auf einer, sondern auf mehreren Listen. Und nach etlichen Tagen der offenen Tür und Besichtigungen fragst du dich, woran man einen geeigneten Kindergarten überhaupt erkennt.

Dabei gibt es tatsächlich einige Punkte, denen du Beachtung schenken solltest. Also legen wir los.

Wenn du eine Checkliste ausdrucken möchtest, findest du diese über diesen Link:

1. Nähe zum Wohnort

Das hört sich erstmal selbstverständlich an, aber in der Realität, sind viele Wunschkitas dann doch nicht die genau um die Ecke, sondern etwas weiter, vielleicht sogar fünf Minuten mit dem Auto entfernt. Glaube mir, Laufnähe ist grad bei mehreren Kindern, wenn du erst zur Schule und dann zur Kita fahren müsstest, Gold wert. Wenn du mal nicht zur Arbeit musst oder kannst, sind kurze Wege ebenfalls eine Wahnsinnserleichterung. Abgesehen davon gestalten sich nachmittags die Treffen mit Kita-Freunden viel einfacher, wenn man in unmittelbarer Nähe wohnt.

2. Öffnungszeiten

Besonders wenn du arbeitest, können Öffnungszeiten ab 8.00 Uhr oder sogar später, problematisch werden. Auch hinten raus solltest du darauf achten, dass der Kindergarten lange genug geöffnet hat, um auch bei Überstunden oder Verzögerungen nicht in die Bredouille zu geraten. Vor allen kleine Kinderläden haben kürzere Öffnungszeiten und schließen meist auch deutlich früher als beispielsweise staatliche.

3. Schließzeiten

Erkundige dich außerdem nach möglichen Schließzeiten. In dieser Zeit musst du nämlich gegebenenfalls Urlaub nehmen oder eine anderweitige Betreuung organisieren, was, wenn es häufiger vorkommt, recht stressig sein kann. In der Regel liegen die Schließzeiten in den Ferien. In einigen Kitas finden darüberhinaus teilweise regelmäßig Fortbildungen oder Evaluationen statt, für die die Einrichtung auch außerhalb der regulären Schließzeiten geschlossen ist oder früher schließt.

4. Ausrichtung und Schwerpunkte

Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, wie wichtig einem ein bestimmtes Konzept oder Ausrichtung im Kindergarten ist. Montessori, jahrgangsübergreifende Gruppen, offenes Konzept oder bilingual? Letztendlich waren wir bei meinem Sohn mit der Kita am zufriedensten, die einen strukturierten Tagesablauf und sogar Wochenablauf hatte. Ein besonderes Konzept hatte sie nicht, aber sehr engagierte und für ihren Beruf brennende Erzieher, was meiner Erfahrung nach, sehr viel mehr wert ist, als ein bestimmter pädagogischer Ansatz. Diese stehen und fallen mit ihrer Umsetzung.

5. Betreuungsschlüssel

Meiner Meinung nach einer der wichtigsten Punkte. Wir haben in unserer Kita tatsächlich einen Schlüssel von 1:4. Hier punkten häufig kleine und oft private Kindergärten und Krippen, zumindest auf den ersten Blick. Erkundige dich auf jeden Fall danach, wie es bei Krankheit von Erziehern aussieht. Teilweise müssen da Eltern einspringen oder ihr Kind zu Hause lassen. Das Problem gibt es in größeren staatlichen Kitas meist nicht, dafür ist der Schlüssel schlechter.

6. Ausstattung

Die Ausstattung spielt meiner Meinung nach eine untergeordnete Rolle. Bei der ersten Kita meines Sohnes haben wir uns von der Turnhalle, dem Atelier und dem Musikraum blenden lassen. Diese wurde leider viel zu selten genutzt. Auch hier kommt es wieder auf das Personal und dessen Einsatz an, aber ich würde dir raten darauf zu achten, dass alles liebevoll eingerichtet und sauber ist. Das Ordnung herrscht, finde ich immer ein gutes Zeichen, denn dann lernen auch dir Kinder Ordnung zu halten.

7. Das Personal

Wenn die äußeren Punkte geklärt sind, folgt der eigentlich entscheidende und wichtigste Punkt. Sind dir die Leute sympathisch? Wie gehen sie mit den Kindern um? Wenn du schon beim Vorstellungsgespräch oder der Besichtigung ein ungutes Gefühl hast, ist anzunehmen, dass sich dieses Gefühl später noch verstärkt.

Beobachte wie mit den Kindern umgegangen und gesprochen wird, und ob sie sich die wohl fühlen. Frage nach wie hoch die Fluktuation beim Personal ist, denn manche Kitas vergeben lieber Verträge über kürzere Zeiträume oder stellen mehrere Auszubildende und Praktikanten ein, um die Lohnkosten niedrig zu halten. Wenn die Erzieher allerdings ständig wechseln, kann das grade für junge Kinder sehr schwer werden, denn sie brauchen beständige Bezugspersonen.

Richtige Vollbluterzieher gibt es gefühlt nur noch selten. Wenn du bei deiner Recherche auf eine triffst, wäre das ein Grund dich für diese Einrichtung zu entscheiden.

8. Finanzen

In vielen Bundesländern musst du derzeit noch etwas zu den Betreuungskosten zuzahlen. In Berlin ist das ab Ende 2018 nicht mehr der Fall, dennoch zahlen auch wir einen mittelhohen Betrag für beide Kitas meiner Kinder. Damit decken die Einrichtungen Kosten wie Bio-Essen, das wöchentliche Schwimmen plus Anfahrt, Geburtstagsgeschenke und vieles mehr. Erfrage also etwaige Extrakosten, um nicht vom endgültigen Betrag überrascht zu werden.

Fazit

Egal für welche Kita du dich entscheidest, achte darauf, dass dein Kind sich in der Einrichtung wohlfühlt. Das hängt in der Regel nicht vom Musikraum ab, sondern von den Erziehern und deren Umgang mit den Kindern. Auch die Kommunikation zwischen Eltern und Erzieherinnen sollte stimmen. Wenn das nicht der Fall sein sollte und ich euch für die “falsche” Kita entschieden habt, zögert nicht zu wechseln. Das scheint anfangs schwer für dein Kind, aber im Endeffekt tust du ihm damit bestimmt einen Gefallen. Aber dazu ein anderes mal mehr.