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Erziehung

Momlife Blog

Beim zweiten Kind wird alles anders…

14. Juli 2017

Ich weiß, Kritik an der Erziehung der Kinder bekommt man meist ungefragt und vor allem von allen Seiten. Auch wenn es meist auf der einen Seite rein und der anderen wieder raus geht, hat es zumindest bei mir dazu geführt, mir darüber Gedanken zu machen, was ich beim zweiten Kind anders machen will. Nicht, dass ich grundsätzlich meine, wir hätten irgendetwas falsch gemacht. Im Gegenteil unser Kleiner ist großartig und ich liebe ihn so wie er ist, aber vor allem als Neugeborener haben wir ihm wohl (unfreiwillig) kleine Angewohnheiten antrainiert, die später zu großen Problemen anwuchsen.

Das Videos zum Thema findet ihr hier:

Bevor ihr weiterlest, sei vorangestellt, dass ich die ersten sechs bis acht Wochen der kleinen Madame einen Freifahrtschein gebe. Solange darf sie machen, was sie möchte und ich werde versuchen ihr jeden “Wunsch” von den Augen abzulesen, aber danach möchte ich Routinen entwickeln, die auch meine Bedürfnisse als Mutter berücksichtigen.

Ich habe viel darüber nachgedacht, warum viele Erstmütter die gleichen “Fehler” machen. Ich denke, man macht es natürlich, weil man denkt es sei das Beste für das Baby. Im Nachhinein überlege ich aber, ob es eigentlich auch das Beste für mich oder uns als Eltern war oder wir vielleicht einfach manchmal den Weg des geringsten Widerstands gegangen sind. Ein Beispiel: Nachts um zwölf. Das Kind weint. Windel ist trocken. Die Hebamme sagt stillen nach Bedarf sei das Beste. Also Hunger. Anlegen und Ruhe ist. Und zwei Stunden später wieder und dann wieder… Ihr kennt das Spiel vielleicht. Irgendwann stillt man nachts alle zwei Stunden, bei uns war es teilweise im 30 Minutentakt. Wobei man hinzufügen muss, dass teilweise garnicht unbedingt getrunken, sondern nur genuckelt wird.

Aus heutiger Sicht glaube ich also, dass es möglich ist, dass wir unserem Kleinen antrainiert haben, dass er sobald er wach wird, sofort gestillt wird. Nur so fand er in den Schlaf zurück. Ich habe ihn also darauf trainiert und nicht er hatte das Bedürfnis alle halbe Stunde zu trinken. Bei unserem zweiten Kind habe ich mir also zum Beispiel fest vorgenommen, nicht sofort zu stillen (vor allem nachts), sondern erstmal kurz zu warten und zu schauen, ob sie wirklich Hunger hat oder vielleicht nur kurz quängelt oder eine Streicheleinheit braucht. Statt des einfacheren Weges für mich, also gleich stillen, werde ich versuchen  ihr die Möglichkeit zu geben sich selbst zu beruhigen. Ich hoffe der Unterschied wird klar.

Andere Punkte, die auf meiner “anders machen Liste” stehen sind außedem: dass sie nicht bei uns im Bett schläft. Eigentlich ist der allgemeine Ratschlag ja, dass das Kind zwar im Elternzimmer, aber im eigenen Bett schläft. Nun ja, wir konnten es bei unsererm ersten Kind einfach nicht übers Herz bringen, ihn allein in sein Bettchen zu legen. “Er will bei Mama sein.”, ist ein Satz , den man dann oft hört. Ich weiß nicht, ob wir es dieses Mal durchziehen, aber mein Ziel ist es auf jeden Fall, dass sie nicht permanent in unserem Bett schläft, sondern schon früh an ihr Kinderbett gewöhnt wird und sei es nur für den Mittagschlaf. Unser Sohn hatte sich so an unser Co-sleeping gewöhnt, dass es SEHR schwierig war, ihn in sein Bett umzusiedeln. Ganz gelungen ist uns das schließlich erst mit circa drei Jahren. So weit möchte ich es dieses Mal nicht kommen lassen. Mama und Papa brauchen schließlich auch ihre Zeit zu zweit.

Ein weiterer Punkt, der zugegeben mein Leben erleichtern soll, ist das Einführen der Flasche. Auch hier haben die Erfahrungen, die ich mit meinem Sohn gemacht habe, einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Er war ein Stillkind und wollte einfach keine Flasche nehmen. Auch hier war ich wohl die Initiatorin, denn ich wollte unbedingt stillen und vor allem nichts machen, was das Stillen gefährden könnte, Stichwort “Saugverwirrung”. Also kein Nucki, keine Flasche. Und, was soll ich sagen, der Bengel war konsequent ;-). Mit dem Effekt, dass ich kaum etwas längere Zeit außer Haus machen konnte, weil er ja auf mich angewiesen war. Also werden wir dieses Mal nach sechs bis acht Wochen oder einem Zeitraum, den meine Hebamme absegnet, die Flasche einführen. Ob ich abpumpen will oder nicht, habe ich noch nicht endgültig entschieden, aber ich werde auf jeden Fall versuchen etwas mehr Freiraum zu gewinnen, indem auch mein Mann mal einspringen und sie füttern kann.

Der letzte Punkt betrifft nicht mich oder die Kleine, sondern eher alle außerhalb dieses kleinen Kreises. Ich habe mir fest vorgenommen, die Meinung anderer konsequent zu ignorieren und mich ausschließlich auf mein Gefühl und meinen Mutterinstinkt zu verlassen. Viel zu häufig habe ich mich beim ersten Kind aus dem Konzept bringen lassen und war unsicher, ob wir alles richtig machen, obwohl ich intuitiv wusste was das Problem war. Unser größtes war, dass mein Sohn partout nicht essen wollte. Jeder, wirklich jeder, dachte wir spinnen oder stellen uns zu blöd an und gab Tipps und Ratschläge. Ich dachte eigentlich immer, wenn er soweit ist, wird er schon essen. Aber der Druck, der von Außenstehenden aufgebaut wurde, sei es bewusst oder unbewusst, war teilweise unerträglich. Schließlich stellt sich heraus, dass wir ein “Zahnmonster” hatten. Das heißt mein Sohn bekam zwischen seinem vierten und zwölften Lebensmonat 16 (!!!) Zähne. Er hatte also permanent Zahnschmerzen und wollte deswegen nicht essen. Dieses Mal werde ich also mehr auf mich und mein Bauchgefühl hören und andere in ihre Schranken weisen, falls nötig.

Bis jetzt sind das alles vage Pläne. Ihr wisst ja selber wie das ist. Wenn die Kleinen erstmal da sind, kann es sein, dass sämtliche Pläne wieder über den Haufen geworfen werden. Malsehen, ich halte Euch auf dem Laufendem.

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Momlife Blog

So bereite ich meinen Sohn auf den Nachwuchs vor…

5. Juli 2017

Ja, ja, da hat man das erste Kind soweit, dass es im eigenen Bett und durchschläft und endlich mal ohne schlechtes Gewissen ein Wochenende bei Oma und Opa bleiben kann, da beschließt man nochmal von vorn anzufangen und ein zweites zu bekommen. Ich weiß auch nicht, muss was Genetisches sein, denn die Vernunft sagt, besonders wenn das erste so “herausfordernd” wie unseres war, das eins doch eigentlich reicht. Naja, jetzt ist die Prinzessin unterwegs und wir freuen uns riesig auf mein Mini-Me, da warnt das Umfeld natürlich davor, wie viel schrecklicher alles mit dem zweiten ist…

In unserem Umfeld sind wir diejenigen, die sich erst “relativ spät” für ein zweites Kind entschieden haben, also haben viele unserer Bekannten einen kleinen Vorsprung von ungefähr einem bis eineinhalb Jahren. Unsere Sohn wird viereinhalb sein, wenn sein Schwesterchen kommt. Die meisten Kinder in unserem Umfeld waren deutlich jünger, so zwischen zweieinhalb und drei Jahren, als ihr Geschwisterchen kam. Es gab bei allen die “üblichen Probleme”: Rückschritte beim Thema Töpfchen und Windeln, im eigenen Bett schlafen und natürlich das Thema Eifersucht. Nachdem man sich also beim ersten Kind schon Horrorstorys anhören musste, wie anstrengend und kräftezehrend das alles werden wird, scheint das zweite dem Ganzen noch eine Schippe draufzusetzten. Oje!

Es war uns also relativ schnell klar, das unser kleiner Prinz früh und sorgsam auf sein Geschwisterchen vorbereitet werden sollte, um den Übergang möglichst angenehm für ihn (und uns) zu gestalten.Ich muss vorwegnehmen, dass ich derzeit in der 37. Woche schwanger bin und noch keine Ahnung habe, wie das alles funktionieren wird, aber so war/ ist der Plan:

  1. Wir haben ihn von (fast) Anfang an eingeweiht. Das heißt, er wusste mit als erstes, dass wir ein Baby erwarten. Wir wollten ihm einfach soviel Zeit wie möglich geben, um sich auf den Nachwuchs vorzubereiten. Er kam auch mit zu Frauenarztbesuchen, bei denen er auf dem Ultraschall sein Geschwisterchen “winken” sah.
  2. Er bekam “wertvolle” großer Bruder-Aufgaben. Er war zum Beispiel derjenige, der verkünden durfte, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird. Dafür haben wir meine Ärtzin gebeten, den Befund auf einen Zettel zu schreiben. Anschließend haben wir damals bei Dunkin Donuts eine Box bestellt, in die die Angestellten einen Donut in blau oder pink gelegt haben, ohne dass wir wussten was es wird. Unser Sohn war derjenige, der die Box öffnen und somit das Geschlecht verraten durfte.
  3. Er darf mit entscheiden. Er ist Teil der Familie und hat somit auch ein gewisses Mitspracherecht. So hat er geholfen Möbel für ihr Zimmer auszusuchen, durfte seinen Senf bei der Namenswahl dazugeben oder ihre Kleidung fürs Krankenhaus mit passender Schleife wählen.
  4. Er muss nichts, er kann. Viele Eltern raten dazu das erste Kind miteinzubeziehen und ihm Verantwortung zu übertragen: Windeln holen, Vorsingen, mal kurz aufpassen. Alles Sachen, die die großen Geschwister übernehmen können. Grundsätzlich halte auch ich das für eine gute Idee. Mir fiel jedoch schnell auf wie einige Leute es mit der ihm auferlegten Verantwortung übertrieben. “Du bist dann der große Bruder und musst…” Ich finde, er muss garnichts. Als Deutschlehrerin bin ich mit Sprache vielleicht empfindlich, aber ich bin ein Freund von “Du kannst…” oder “Ich fände es schön, wenn du…” etc. Wenn er mir mal nicht zur Hand gehen, sondern lieber Eisenbahn spielen will, ist das auch völlig okay, und das habe ich ihm auch so gesagt.
  5. Er bekommt auch etwas Neues. Anfangs kauft man ja Produkte, die das erste Kind nicht besonders interessant findet: Stillkissen, Babykleidung etc. Aber spätestens, als das Bett und etwas Deko für das Zimmer gekauft wurden, fühlte sich unser Sohn benachteiligt. Glücklicherweise war es auch für ihn Zeit für ein neues Bett und wir fanden zufällig eins in der Ikea Fundgrube. Diesbezüglich war er also schon mal etwas friedlicher und wollte es sich nicht ständig im Babybett bequem machen. Zugegeben keine Lösung für jeden. Aber hier und da auch etwas Neues für das Zimmer des ersten Kindes besorgen oder umgestalten, kann glaube ich jeder, egal wie es grad im Geldbeutel aussieht.
  6. Ein Willkommengeschenk besorgen. Ein Tipp, den wir von  einigen Eltern bekommen haben, ist ein Geschenk sowohl vom ersten für das zweite Kind, als auch anders herum zu besorgen. Mein Sohn suchte also ein Hello Kitty Babyspielzeug (natürlich in Autoform) für seine Schwester aus und er hat sich auch etwas von ihr gewünscht. Die Übergabe erfolgt dann beim ersten Kennenlernen und sorgt hoffentlich für Begeisterung.
  7. Liebe und Bestätigung. Der wohl wichtigste Punkt ist wahrscheinlich das erste Kind mit Liebe zu überschütten und es wissen zu lassen, dass man es wertschätzt und bedingungslos liebt. So entstehen hoffentlich garnicht erst Unsicherheiten, was die Zuneigung der Eltern ihm gegenüber angeht.

Ob diese Vorbereitung dann tatsächlich helfen wird, wird sich zeigen. Wir haben natürlich eine Vorstellung davon, wie wir die Sache nach der Geburt angehen wollen, lassen es aber größtenteils auf uns zukommen. Insgesamt glauben wir aber, dass wir die Situation gut meistern werden. Ich halte Euch dann auf dem Laufenden.

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