Momlife Blog

Über Erziehungsbücher

28. Juni 2017

Im Moment ist gefühlt Gott und die Welt schwanger. Alle um mich herum haben dicke Bäuche und bekommen ihr erstes teilweise auch schon das zweite Kind.

Aufgefallen ist mir, dass sich vor allem die Erstgebärenden (natürlicherweise?) in Berge von Literatur stützen, um möglichst gut auf das Elternsein vorbereitet zu sein. Bei meiner ersten Schwangerschaft war der Impuls bei mir durchaus auch vorhanden, allerdings beschränkte sich meine Neugier auf ein Buch für mich und eines für meinen Mann. Ich las allerdings zugegebenermaßen viel im Internet und stürtzte mich in Youtube-Videos zum Thema Schwangerschaft und Geburt.

Ich musste allerdings recht schnell feststellen, dass die Informationflut bald nicht mehr auszuhalten war und sich häufig Erfahrungen und Meinungen zum gleichen Thema völlig widersprachen.

Heute ist mein Sohn vier Jahre alt und ich weiß auch genau, woher dieses Dilemma herrührt: Jedes Kind ist anders und natürlich auch jedes Elternpaar. Was für Hinz funktioniert, kann bei Kunz völlig eskalieren.

Ich verstehe selbstverständlich das Bedürfnis sich, weil man alles “richtig” machen will, überall zu informieren, aber das Problem, grade mit Neugeborenen ist, wie meine Hebamme damals sagte: “Die Babys haben die ganzen Bücher nicht gelesen.” Sie wissen nicht wie und wann sie essen oder einschlafen sollen.

Jetzt beim zweiten Kind versuche ich die Sache etwas gelassener anzugehen. Ich weiß, dass meine Tochter anders sein wird als mein Sohn. Und ich weiß, dass ich sie und sie mich erst einmal kennenlernen muss. Und ich weiß, dass ich wie beim ersten Kind erstmal nichts weiß und die ganze Sache am besten einfach auf mich zukommen lasse.

Ich habe durch meine Erfahrung natürlich Pläne zu den Sachen, die ich vermeiden oder anders machen möchte. Aber mein Mann und ich wissen, dass es genauso gut sein kann, dass wir dieselben “Fehler” noch einmal machen und sie vielleicht wieder bis zum dritten Lebensjahr in unserem Bettt schläft. (Ich hoffe nicht!!!)

Wie auch immer. Um auf das Thema Literatur zurückzukommen, sei den Ersteltern vielleicht mit auf den Weg gegeben, dass ein Kind sich nicht nach Buch “erziehen” lässt. Die wichtigsten Eckpunkte sind meiner Meinung nach die selbstverständlichen: Dem Kind Liebe und Zuwendung zu schenken und auf seine individuellen Bedürfnisse einzugehen. Dies sind zumindest bei Neugeborenen die wichtigsten Punkte.

Bei Kleinkindern sieht das ganze schon wieder anders aus, aber auch da sind eben alle Eltern und alle Kinder verschieden und jede Familie muss für sich entscheiden, was für sich richtig und wichtig ist. Dabei wird ein Buch höchstens ein Anstoß, aber keine Richtlinie sein können.

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